Geistliche Begleitung

Geistliche Begleitung

Eine Individualseelsorge, die Orientierung bietet bei Krisen, Glaubensfragen und Veränderungen im Leben

Pfarrerin Frauke Müller-Sterl von der Evangelischen Friedens-Kirchengemeinde empfängt Menschen, die mit ihrer Hilfe ganzheitlich auf eine Krise oder eine Veränderung in ihrem Leben schauen wollen und ihren Glauben wiederfinden oder vertiefen möchten. Arbeitslosigkeit, Eheprobleme, Tod eines Partners, Eintritt in den Ruhestand und Einsamkeit können mögliche Themen sein.

Geistliche Begleitung bietet Individualseelsorge 

Ihre zweieinhalbjährige, sehr auf persönliche Erfahrung ausgerichtete Ausbildung zur „geistlichen Begleiterin“ hat ihr das Wissen der alten Mystiker:innen Hildegard von Bingen und Bruder Klaus nahe gebracht. Körperübungen wie Eutonie als eine besondere Form des Achtsamkeitstrainings sind wesentliche Bestandteile des Ausbildungsgangs der Evangelischen Landeskirche. 

„Geistliche Begleitung ist bewegend. Der Glaube auch. Was uns belastet sind meist Widerstände, weil wir uns Veränderungen nicht unterwerfen wollen. In der Begleitung geht es oft um Ängste. Wir entlarven Scheinriesen und gucken Monster an. Und immer gilt: Fürchte dich nicht. Hab‘ keine Angst“, sagt Müller-Sterl über ihr Angebot.

 Seit 2011 begleitet sie Menschen jeglichen Alters, Glaubens und Lebensform und bietet eine Art Individualseelsorge an. Sie eröffnet Räume im Gespräch, auf Wunsch mit Wahrnehmungsübungen und im Gebet. Mit Menschen, die es wagen, einen Schritt aus ihrer Komfortzone herauszutreten, begibt sie sich auf Spurensuche des eigenen Lebensweges – Schattenseiten eingeschlossen. 

Sehnsucht nach Orientierung 

Lea Fischer Name geändert) tun die Gespräche mit der Pfarrerin gut. „Weil ich das Gefühl habe, da sein zu dürfen so wie ich gerade bin, ohne Ratschläge zu bekommen“, sagt die 23-Jährige. Suche nach Orientierung ist ihr zentrales Thema, das Lea seit dem Abitur begleitet. Sie hat gerade vorzeitig eine Ausbildung beendet und 2020 mit einem Studium in Düsseldorf begonnen. „Ich suche noch, was jetzt wirklich für mich passt“, sagt sie. Eine weitere Station war ein einjähriges Orientierungsstudium in Witten. Ihre Kommiliton:innen sieht sie aufgrund der Corona-Pandemie meist nur online und neue Leute kennenlernen ist derzeit schwer. 

Singen sei seit Schulzeit ein Anker und eine Art Gebet für die Studentin. Beim Singen komme sie gut in Kontakt mit sich selbst. So beginnen ihre Treffen mit Frauke Müller-Sterl mit gemeinsamem Singen, zweistimmig, am liebsten in der Friedenskirche des besonderen Klangerlebnisses wegen. 

Ingrid Strobel (Name geändert) ist dankbar für das Gesprächsangebot von Frauke Müller-Sterl. Sie schätzt den vertrauensvollen, zugewandten Rahmen der Treffen und den persönlichen Segen, den sie am Ende des Gespräches mit auf den Weg nach Hause bekommt. Die 78-Jährige lebt allein und denkt seit Ausbruch der Pandemie häufiger über die Themen Tod und Sterben nach. Ihr Glaube hat Risse bekommen über die Jahre. Ganz langsam kommt das Vertrauen zurück, sich von Gott getragen zu wissen.